Partido Conservador (Chile)

Partido Conservador
Konservative Partei
Gründung 1836
Auflösung 1966
Ausrichtung Konservatismus
Wirtschaftsliberalismus
Farbe(n) Blau

Der Partido Conservador wurde im Jahr 1836 gegründet. Die Partei vertrat die politischen Ziele und Interessen des chilenischen Katholizismus und war viele Jahrzehnte äußerst einflussreich. Das politische Profil erhielt diese Partei im 19. Jahrhundert in den Auseinandersetzungen mit den laizistischen Liberalen. Im 20. Jahrhundert kamen die Debatten mit der antiklerikalen Radikalen Partei hinzu. Die politischen Debatten kreisten um Themen wie Religionsunterricht in den Schulen, Trennung von Kirche und Staat usw. Der Partido Conservador bestand bis 1949, als er sich im Partido Conservador Tradicional und dem Partido Conservador Social Cristiano aufspaltete. Der letztere fusionierte im Jahr mit der Falange Nacional (zunächst eine interne Jugendorganisation und im Jahr 1938 eine Abspaltung des Partido Conservador) und bildete die Christdemokratische Partei, den Partido Demócrata Cristiano de Chile (PDC). Der Partido Conservador Tradicional bestand geschwächt bis 1953, als er zusammen mit anderen Parteien den Partido Conservador Unido bildete. Dieser wiederum fusionierte im Jahr mit dem Partido Liberal (Liberale Partei), dem historischen politischen Gegner des Partido Conservador, um im Jahr 1966 den Partido Nacional zu bilden. Politiker dieser Partei traten nach der Zulassung von politischen Parteien in den 1980er Jahren in die Neugründungen Renovación Nacional (RN) und Unión Demócrata Independiente (UDI). RN ist eine eher liberale Partei, während UDI eher konservativ und bis in die 1990er Jahre Pinochetfreundlich.

Somit haben drei heute existierende Parteien in Chile direkte Wurzeln im alten Partido Conservador: PDC, RN und UDI. Führende Politiker anderer Parteien, begannen ihre Karriere in dieser Partei, wie beispielsweise der Christdemokrat und Präsident Eduardo Frei Montalva, Radomiro Tomic (Präsidentschaftskandidat im Jahr 1970), Bernardo Leighton (Minister 1964–1970) u. a. Aufgrund dieser Tatsache wird diese nicht mehr existierende Partei häufig in der Fachliteratur behandelt.


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